Skip links

Beziehung und Resonanz

Eine gute Beziehung erfordert aufrichtigen Kontakt, der durch Offenheit und Resonanz entsteht. Doch oft hindern uns unbewusste Bewertungen und Widerstände daran, wirklich offen zu sein. Indem wir bewusster werden und uns von diesen Urteilen lösen, öffnen wir uns dem anderen und dem Moment. Qualität der Beziehung ist entscheidend, nicht Methoden oder Techniken. Intuition spielt eine wichtige Rolle und kann durch Achtsamkeit gestärkt werden.

„Das Herz hat Gründe, von denen die Vernunft nichts weiß.“ (Blaise Pascal)

Was macht eine gute Beziehung aus?
Ist es das Wissen? Sind es Methoden und Techniken, die uns sagen, wie wir uns verhalten und sein sollten? Ist es das Nettsein und unser Bemühen, dem anderen zu gefallen? Für eine gute Beziehung braucht es einen aufrichtigen Kontakt. Denn was nicht in Kontakt ist, kann auch nicht wirklich in Beziehung sein. Und Kontakt wiederum kann nur da entstehen, wo kein Widerstand ist. Dafür braucht es Offenheit und Resonanz.

Offen kann ich nur sein, wenn ich zunächst zulasse, was vorhanden ist und meine Bewertungen und die damit verbundenen Widerstände loslasse.
Es ist gar nicht so einfach, die schnell und kaum bewussten Beurteilungen, die aus unseren eigenen Geschichten und Prägungen getriggert werden, wahrzunehmen und sich von ihnen zu lösen. Unabhängig ob sie gut oder schlecht sind.

Kennen Sie die Momente, in denen Sie einem unbekannten Menschen begegnen und ihn in eine bestimmte Schublade stecken und im Nachhinein überrascht sind, dass dieser doch ganz anders ist als gedacht? Nur bedingt haben wir einen Einfluss auf das Öffnen der Schublade, so beweist uns das heute die Hirnforschung. Was wir aber lernen können, ist, dass wir das Aufgehen der Schublade und das Hineinstecken eines von uns vorhanden Urteils bewusster wahrnehmen. Und falls nicht, dann zumindest die Schublade wieder zu öffnen, um das reingesteckte Bild herauskommen zu lassen. Wir öffnen den Raum für das, was wirklich da ist. Wir öffnen uns dem Menschen, dem wir begegnen, der in dieser Zeit und an diesem Ort einmalig ist. Nie zuvor und auch nie danach wird er exakt so sein.

In diesem offenen Raum kann vieles entstehen. Wir wissen aus zahlreichen Studien, dass auch in der Psychotherapie oder im Coachings für eine Verhaltensänderung und Heilung nicht eine besondere Methode oder Technik von entscheidender Bedeutung ist, sondern die Qualität der Beziehung. Man spricht hier manchmal von der transformativen oder intuitiven Ebene, wo Menschen sich in einem gemeinsamen Prozess aufgehoben und verbunden fühlen und zu ihren wahren Gefühlen in Beziehung kommen können. Das ist auch die Ebene wo Intuitionen entstehen. Wo Ideen und Geistesblitze ein-fallen und Erkenntnisse bewusster werden. In meinen Ausbildungen fiel mir öfters auf, dass sich viele auf das Ansammeln von Wissen fokussierten und dabei dachten, wenn sie noch eine bestimmte Weiterbildung machen oder ein Buch lesen würden, sie schneller zu einer Lösung oder Erkenntnis kommen würden. Das Wissen war und ist mir auch wichtig, aber es trägt nicht immer zur Lösung bei. Lernen bedeutet, auch mal Dinge zu verlernen. Das Wesentliche liegt hinter den Worten und kann eher gefühlt als verstanden werden. Dafür müssen wir uns von den einengenden Konzepten des Verstandes lösen und uns auf das Unbekannte einlassen.  

Immer wieder weise ich in meinen Kursen auf intuitiven Fähigkeiten hin, die im Prinzip jeder hat.
Vor kurzem schrieb mir die Dipl. Psychologin Irene Paulsen-Langenberg, eine Bekannte, die ich im Rahmen meines Induktionsworkshops kennengelernt habe: „Intuition wird immer wichtiger! Denn in Zeiten von Unsicherheiten und Krisen ist es eine hilfreiche Strategie, sich wieder mehr auf die menschlichen Signale und Instinkte zu besinnen. […] Und dafür braucht es Mut! Mut, sich auf Stille einzulassen, Stille auszuhalten. Und wenn wir diesen Mut entwickelt haben, dann sorgt eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis dafür, dass wir die innere Stimme der Intuition von Mal zu Mal deutlicher vernehmen.“ (www.mindfulnessence.de)

Versuchen Sie öfters am Tag innezuhalten und für eine kurze Zeit still zu sein. Spüren Sie nach, was der Körper ihnen mitteilen möchte. In unserer stressigen und schnelllebigen Zeit verlieren wir nicht selten den Kontakt zu uns und unseren Bedürfnissen. Der Körper sendet uns meist authentischer und schneller Hinweise was wir brauchen. Die Botschaft lautet: Vertraue Dir und dem Leben. Lass Dich mehr in den Fluss des Lebens ein. Du kannst nicht über alles die Kontrolle haben. Lass los!