Erich Fromm sagte einmal: »Die Normalsten sind die Kränksten, und die Kranken sind die Gesündesten.« Der renommierte Psychoanalytiker und Philosoph beabsichtigte damit, auf markante Weise darzulegen, dass Menschen mit psychischen Symptomen häufig noch über eine natürliche Wahrnehmung und Empathie verfügen. Diese als »krank« Bezeichneten reagieren mit gesunden Reaktionen auf ein pathogenes Umfeld. Im Kontrast dazu sind die »Normalen« in Fromms Sichtweise so entfremdet von gesunden, reflektierenden Aspekten und einer authentischen menschlichen Wahrnehmung, dass sie eher »roboterhaft« und nur angepasst innerhalb der Gesellschaft agieren.
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Denken wir an den überarbeiteten Manager, der durch Achtsamkeit Erlösung sucht. Die ständige Überforderung, hervorgerufen durch überzogene Erwartungen und Ansprüche seitens der Unternehmen – wie auch seiner eigenen – stellt einen Raubbau am eigenen Körper und der Seele dar. In Japan, gibt es ein Phänomen mit dem Namen: Karōshi, was »Tod durch Überarbeitung« bedeutet. Es erfordert nicht nur Mut, sondern auch kluge Einsicht, sich der Aufrechterhaltung eines fehlerhaften und wankenden Systems zu verweigern.
Weg vom Draufhauen und Durchhalten, hin zur Einsicht, dass das alte System (mein eigenes und das fremde) so nicht weiter funktionieren kann. Es ist ein mutiger Schritt, zuzugeben, dass wir nicht Superman/Superwoman sind. Mut zur Verletzlichkeit und Ehrlichkeit. Dieses Eingeständnis kann der erste Funke sein, um echte Veränderungen anzuzünden – für uns persönlich und vielleicht sogar für das gesamte System.
Und vielleicht ist ein bisschen Achtsamkeit genau das, was es dazu braucht.