„In drei Worten kann ich alles zusammenfassen, was ich über das Leben gelernt habe: Es geht weiter.“ (Robert Frost)
Liebe Freunde, Weggefährten und Achtsamkeitsinteressierte,
es ist Frühlingsanfang und diese Zeilen schreibe ich in einer für uns alle herausfordernden Zeit. In einer Zeit, in der sich alles um den Coronavirus dreht.
Die aktuelle Lage betrifft viele Bereiche des Lebens. Die Gesundheit, die Wirtschaft und das soziale Miteinander. Fragen, die teils bewusst und teils unbewusst auftauchen, machen einiges mit uns. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir nicht wissen, wie lange diese Krise dauern und welche Folgen daraus entstehen werden. Eines ist aber sicher, es geht weiter. Die Welt hat immer wieder Krisen gehabt und daraus entstanden neue Erkenntnisse. Aus manchen haben wir mehr, aus manchen weniger gelernt.
Meine Hoffnung ist, dass wir aus dieser Krise lernen werden. Und das Entscheidende in meinen Augen ist nicht, was wir über den Virus, sondern über uns und unsere Art zu leben, lernen werden. Wir werden alle eines Tages sterben, das ist die zweite sichere Erkenntnis. Wie wir aber zum Tor der Unendlichkeit gelangen, liegt zum großen Teil an uns. Wie möchten wir leben? Wie möchten wir mit uns, unseren Mitmenschen, unseren Freunden und unserer Familie die Zeit verbringen? Auf welche Weise mit unserer Erde in Verbindung stehen? Darauf haben wir einen gewissen Einfluss. Dies sollte uns bewusst sein.
Wir erzeugen mit unserer stark wirtschaftlichen und einseitigen Ausrichtung sowie unserem ungesunden Umgang mit der Erde viel Leid. Krise bedeutet soviel wie Wendepunkt oder Höhepunkt in einer zugespitzten und schädlichen natürlichen oder gesellschaftlich-sozialen Situation. Sie kann somit als Wendepunkt zum Positiven oder zum Negativen verstanden werden. Hoffentlich wird sie eine Chance sein, die uns bewusster macht, was wirklich zählt.
Die aktuelle Krise macht uns noch einmal stark bewusst, dass wir alle in einem Boot sitzen und miteinander auf unterschiedliche Weise vernetzt sind. Dass wir uns nicht abschotten können und dass wir auf das Miteinander angewiesen sind. Kooperation statt Distanz und Abkapselung (dies meint natürlich nicht die physische Distanz im Krankheitsfall). Nur gemeinsam können wir als soziale Wesen leben und überleben.
Das System scheint überhitzt zu sein. Vielleicht zwingt uns dieses kleine, kaum sichtbare Virus zum Umdenken und Innehalten. Vielleicht macht es uns bewusst, was wirklich im Leben zählt.
Dinge wie die Möglichkeit sich frei bewegen zu können, Menschen zu begegnen, gesund zu sein, mehrmals in den Urlaub zu fahren, sind für viele selbstverständlich. Nein, das ist nicht selbstverständlich. Oft haben wir mehr Luxus- als wirkliche Probleme. Wir tauschen unsere Zeit, die Zeit für uns selbst, unsere Familie und Freunde, für Geld ein. Um was geht es eigentlich? Was ist wirklich wichtig?
Jetzt sind wir gezwungen, anzuhalten. Vielleicht ist das, was positiv gesehen werden kann. Wir können oder müssen haltmachen, das Leben etwas verlangsamen und uns auf das Wesentliche besinnen.
Haltet inne und nimmt Euch Zeit. Für Euch selbst und die anderen. Und noch eine Nebenbemerkung für diejenigen, die nie richtige Zeit fanden zu meditieren: Jetzt habt Ihr sie!